Einzelsitzungen nach Absprache
Personale Leibarbeit
Karlfried Graf Dürckheim sprach von "Leib" um die Bedeutung des Körpers und seine Untrennbarkeit von
Geist und Seele zu betonen. "Personare" bedeutet durchtönen. Gemeint ist, dass der Körper des Menschen
und seine Bewegung mehr ist als ein physischer und anatomischer Vorgang sondern ein Lebensausdruck der
ganzen Person und aller inneren Prozesse, die ihn bewegen.
In der Körperbehandlung wird dem Klienten die Möglichkeit gegeben durch die Hand des Therapeuten in
Berührung mit seinem Körper zu kommen und gleichzeitig berührt zu sein.
Durch die Hand des Therapeuten geschieht eine Berührung in doppeltem Sinn: Ich werde achtsam für mein
körperliches Empfinden und kann gleichzeitig innerlich berührt sein. Die Aufmerksamkeit für das eigene
Körpererleben wird durch die Berührung verstärkt und ein deutlicheres Bewusstsein für sich selbst geschaffen.
Bei diesem bewussten Eintreten in die Leibräume findet eine Belebung statt, die durch eine verstärkte
Durchblutung, durch einen verbesserten Atemfluss und durch eine Änderung des Muskeltonus festzustellen ist.
Im sog. Leibgedächtnis sind unsere bisherigen Lebenserfahrungen, seien sie schmerzhaft oder angenehm,
abrufbar gespeichert. Sie werden durch das analytische Gespräch ins Bewusstsein gehoben.
In der neuen Konfrontation können traumatische Erfahrungen verarbeitet werden.
Fehlhaltungen und Blockaden werden erkannt, können sich wandeln und Raum für Neuorientierung
wird geschaffen. Wichtig ist auch das Erinnern positiver Erfahrungen, die neu belebt werden und als
Ressource wieder an Kraft gewinnen.
Im Spüren des Atems werden ein "Sich-Öffnen" und damit ein Überwinden alter Ängste möglich.
Loslassen der Anspannung wird verbunden mit dem Gefühl sich vertrauensvoll einer inneren Führung übergeben
zu können. Durch die Zentrierung im Hara wird Anschluss gewonnen an Gefühle wie Verwurzelung,
Erdung und Vertrauen zum eigenen Getragensein.
Regelmäßige Behandlungen helfen die erlebten Qualitäten als Körpererfahrung zu verankern, die damit
als Ressource zur Verfügung stehen. Zentrale Bedeutung hat dies bei der Bildung des Selbstvertrauens.
Die neue Erfahrung ist notwendig, um von einer "eingefleischten" Selbstschutz- und Mißtrauenshaltung
zu einer Vertrauenshaltung zu gelangen.